Quartierschulen sind keine Konkurrenz

Meine Antwort auf den Leserbrief der Lehrkräfte Des Vereins Abc-Domino Sprachschule, Heerbrugg vom 12.07.2017 ist heute im Rheintaler erschienen:

Lehrkräfte des Vereins ABC-Domino Sprachschule haben sich in der Ausgabe vom 12.07.2017 zum Projekt Quartierschulen der Gemeinden geäussert. Leider komme ich nicht umher, aus dem geschriebenen zu schliessen, dass hier mehr der Schutz der eigenen Arbeitsplätze im Vordergrund steht und sie zu wenig über das Projekt informiert sind.

Die Quartierschulen sehen sich nicht als eine Konkurrenz, sondern sind sogar eine äusserst sinnvolle Ergänzung zu den professionellen Deutschkursen. Sie haben aber mitunter auch weitere Zielsetzungen, vor allem im Bereich der Integration im Dorf. Relevant ist, dass die Teilnahme an der Quartierschule unabhängig des Aufenthaltsstatus, also auch bereits im Asylverfahren, erfolgt. Bis anhin wurde mit Integrationsmassnahmen, worunter auch Deutschkurse zählen, der Aufenthalts-Entscheid abgewartet. Mit dem Abschluss der Quartierschule haben die Teilnehmenden gelernt, Alltagssituationen mündlich zu bewältigen und haben kulturelle Eigenheiten kennen gelernt. Und sind im besten Fall schon etwas ins Dorf integriert, haben sogar jemanden kennen gelernt, der sie beim anschliessenden Deutsch lernen, das selbstverständlich weiterhin professionell in Sprachschulen geschieht, unterstützt.

Den Gemeinden werden pro Quartierschule Fr. 5’000 bereitgestellt, was umgerechnet einem Beitrag an die Kursleitenden pro Halbtag von ca. Fr. 25 entspricht. Dabei von einer Entlohnung zu sprechen wäre eine Frechheit und im Sinne der Freiwilligenarbeit sogar Kontraproduktiv. Die Gemeinden sind Frei, wie der Betrag für die Quartierschule eingesetzt werden soll. Es können damit beispielsweise auch allfällige Spesen entschädigt und die Freiwilligen mit einem speziellen Anlass verdankt werden.

Das neue Konzept wie in den Quartierschulen unterrichtet wird, öffnet den Horizont bezüglich Bildung und Schulung und ermöglicht, mit den Teilnehmenden auf einer anderen Ebene zu arbeiten und sie besser kennen zu lernen. Die freiwillige Arbeit in einer Quartierschule wäre also gerade für Lehrkräfte einer Sprachschule eine sinnvolle Ergänzung. Meldet euch in euren Gemeinden!