die ersten 100 Tage

Viel Neues habe ich gelernt in den ersten 100 Tagen, tolle Menschen kennen gelernt und in dieser kurzen Zeit vor allem mit Erstaunen festgestellt, was alles hinter den Kulissen der Kommunalpolitik und den Verwaltungen erreicht wird.

Meinen 100-Tage-Rückblick möchte ich nachfolgend in einigen Feststellungen darlegen.

Einarbeitung ist aller Anfang, aller Anfang ist lang

Die Einarbeitung war die erste grosse Herausforderung (und ist es noch immer). Am ersten Tag waren da „nur“ die vielen Ordner zu allen möglichen Themen. Ich nahm mir in der Zeit laufend einige der Themen vor, stöberte in den Unterlagen oder suchte weitere Informationen. Schon innert kurzer Zeit kamen neue Themen mit der Post und von den Mitarbeitern die besprochen oder gelöst werden wollten. Laufend hatte ich meine Prioritäten neu zu ordnen.

Die Arbeit als Gemeindepräsident wird wohl auch zukünftig vom Reagieren geprägt sein. In vielen Bereichen ist aber mit proaktiver Arbeit und Weitsicht auch ein Agieren möglich. Hierzu müssen die Themen aber sattelfest sein, da brauche ich oft noch einiges an Zeit.

Geduld als wichtige Tugend

Ich wiederhole den letzten Satz: „da brauche ich oft noch einiges an Zeit.“. Was ich bald festgestellt habe ist, dass ich um meine Geduld sehr froh bin. Wer in der neuen Rolle des Gemeindepräsidenten das Gefühl hat, er müsse alle Themen verstehen und beherrschen, wird den Job nicht lange durchstehen können. Zu viele neue Themen kommen und jedes ist mit vielen kleinen aber wichtigen und aufwändigen Details geschmückt. Auf der anderen Seite ist das aber natürlich auch das Interessante, was diesen Job ausmacht.

Tolle Menschen

Gerade bei der Einarbeitung ist es eine grosse Unterstützung wenn auch das Umfeld rücksichtsvoll ist. Ob in der Bevölkerung, in der Verwaltung oder von den Kolleginnen und Kollegen Stadt- und Gemeindepräsidenten, überall habe ich viel Wohlwollen und Verständnis erfahren.  Dafür bin ich allen äusserst dankbar.

An einigen repräsentativen Anlässen und Veranstaltungen in der Region wie auch in Eichberg durfte ich viele spannende Bekanntschaften machen. Dieser Austausch ist nicht nur für mich sondern auch für die Gemeinde allgemein wichtig und bringt mir immer wieder neue Ansichten zu verschiedenen Themen.

Stärke der Region

Begeistert bin ich von der guten Zusammenarbeit in der Region. Viele Aufgaben der Gemeinden werden in regionalen Organisationen durchgeführt und so Synergien genutzt. Als positive Beispiele seien KVR (Kehrichtverwertung Rheintal), Suchtberatung oder REPAS (Regionale Potentialabklärungs- und Arbeitsintegrationsstelle) genannt. Die Gemeindepräsidentinnen und Gemeinde-/Stadtpräsidenten treffen sich monatlich zum Austausch. Wir, die „Neuen“, wurden gut aufgenommen und mit viel  Geduld in die Themen eingeführt und bei Fragen von den Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

Kosten, Qualität, Langfristigkeit

Die Arbeit auf der Verwaltung und vor allem die der Exekutive ist nur schwer zu quantifizieren. Speziell im sozialen Bereich könnte sehr viel investiert werden und wie fast überall ist aber auch der finanzielle Druck hoch. Viele solcher möglicher Investitionen zeigen erst langfristig ob sie erfolgreich sind. Obwohl der kurzfristige Erfolg reizvoll ist, sollen auch nachhaltige Massnahmen geprüft und angegangen werden.

Es gibt noch viel zu tun

Die Liste mit Ideen, die ich umsetzen könnte wird immer länger. Jeden Tag entdecke ich neue Arbeiten, Abläufe oder Probleme die ich gerne näher untersuchen würde, Ideen die ich prüfen möchte und neue Kontakte die gepflegt werden wollen.

Der Überblick den ich mir bis jetzt verschafft habe, gilt es in nächster Zeit zu vertiefen. So werden dann bald erste Vorhaben gestartet und bestehende weitergeführt. Es bleibt also spannend und ich freue mich auf all die Herausforderungen!