Ich weiss nicht mehr wann und wo ich die Aussage gehört habe, aber da hatte einer gemeint, für Hochschulen sollen wieder Gebühren, und zwar saftige, eingeführt werden. „Unerhört!“, war mein erster Gedanke. Aber je länger ich darüber nachdenke…
Die Überlegung dahinter war, dass nur gut 6% der Studenten aus „bildungsfernen Schichten“ kämen. Genau diesen soll der Zugang ja ermöglicht werden. Aber da sind die weiteren 94%, die sich das leisten könnten, die also so auf Staatskosten eine höhere Bildung durchlaufen (Wie erwähnt, weiss ich nicht mehr, woher die Aussage stammt, könnten also auch Zahlen aus Deutschland sein. Ich ginge jedoch auch dann nicht davon aus, dass sie bei uns sehr stark abweichen.). Wie würde die Rechnung aussehen, wenn das System anders wäre? Wenn wir die Staatsgelder für grosszügigere Stipendien einsetzen würden, nur für diejenigen die es auch nötig hätten? Eine interessantes Gedankenexperiment.
Dass genau diese Schüler aus den „höheren Schichten“ ihre Aufgaben anscheinend von den Eltern oder Ghostwritern erledigen lassen, was wiederum den Anderen nicht möglich ist (siehe dazu den Bericht aus dem Beobachter), darauf gehe ich dann vielleicht ein andermal ein.
Dies wäre schon sehr heftig. Nach Erfahrungen aus meinem Studi-Umfeld ist es jetzt schon sehr schwierig Stpiendien zu kriegen und je nach Kanton wieder anders geregelt. Wenn ich zurückdenke, wie viele Studenten ihre Zeit investierten um von Stiftungen Geld anzufragen und Prämienverbilligungsantragsformulare auszufüllen, glaube ich kaum, dass die 94% alle problemlos das vier oder fünffache ausgeben könnten.
Finde es noch spannend, dass die einen aus „bildungsfernen Schichten“ bezeichnet werden und die andern 94%, sich das automatisch leisten können. Inwiefern hängt den Bildung mit dem Vermögen/Einkommen zusammen?
Es ist sicher ein grosses Wuselfeld. Glaube aber auch, dass die Einkommensverhältnisse der Studi-Eltern an den verschiedenen Teilschulen recht varieren. z.B. Wirtschft und Kunst 😀
Ich glaube da gäbe es einige bessere Optionen um Steuern zugenerieren. Persönlich fin de ich die Tendenz des Studierens momentan aber eh irgendwie kritisch, oder zumindest die Sicht von aussen. Man studiert hauptsächlich für den Arbeitsmarkt und den Lohn und nicht wirklich weil man sich für ein Thema interessiert.
Können gerne mal diskutieren
Das wird sich in Luzern wohl schon reichlich zwischen Musikstudierenden unterscheiden (Jazz oder Klassik) 🙂
Wenn das so gesparte Geld als Stipendien eingesetzt würde, dürften diese dann nicht mehr so schwierig zu erhalten sein. Irgendwie in Kombination mit einer Rückzahlung? Eines der skandinavischen Länder hat, soweit ich weiss, so ein System; nach dem Studium müssen mit einem kleinen Prozentsatz des Lohns die Studienkosten zurückbezahlt werden.