IT-Beschaffung Bund / Kanton

In Vergangenheit hat der Bund und auch einige Kantone mit gescheiterten IT-Projekten für Schlagzeilen gesorgt. Es fällt schwer, Verständnis aufzubringen, wenn auf der einen Seite Sparpakete geschnürt werden und auf der anderen Seite 11 Millionen CHF in den Sand gesetzt werden (Grundbuchlösung mit IBM).

Selbstverständlich haben hier verschiedene Einflüsse für das Scheitern eine Rolle gespielt. Es wäre zu einfach, nur dem Lieferanten oder der Projektleitung die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Situation ist viel komplexer.

Im Bund ist es aber so, dass alles bleibt wie es ist und man zusätzlich einfach ein IT-Projekt macht. (Ruedi Noser)

IT-Beschaffung hat sich in der Vergangenheit stark gewandelt. Während früher IT als Ergänzung der bestehenden Prozesse beschafft wurde, muss die IT heute nur noch als ein Teil eines übergeordneten Projektes angesehen werden. Was dazu gehört sind die Überprüfung und Anpassung der Geschäftsprozesse und oft auch der Organisation. Nationalrat Ruedi Noser wird im interessanten Beitrag von Computerworld dazu zitiert.

Auch beim Gespräch mit Roger Schawinski (ab Minute 22:45) äussert sich Ruedi Noser zum Thema. Er kritisiert da vor allem die Rahmenbedingungen des Beschaffungswesens dem Bund und Kantone unterstehen.

Ich glaube nicht, dass es einer Anpassung an den Reglementierungen zum Beschaffungswesen bedarf. Jedoch muss unbedingt ein Umdenken stattfinden. Geschäftsprozesse und Organisation müssen zwingend Hauptbestandteil dieser Projekte sein. Und es ist mehr Mut in der Ausschreibung gefragt. Die Ausschreibungen müssen Innovation zulassen und so endlich mehr fördern.