Menschen aus Eritrea – Vorurteile abbauen, Wissen aufbauen

Am 9. November 2017 haben wir von der Fachstelle Integration Rheintal im Rahmen des Präsidialjahres von Regierungsrat Fredy Fässler gemeinsam mit dem Kanton SG einen Anlass zum Thema Eritrea organisiert. Ein Land aus dem wir in letzter Zeit viele Personen bei uns in der Schweiz und auch im Rheintal aufgenommen haben. Aus Kurzreferaten und einer Podiumsdiskussion konnten die vielen Gäste einiges über das Land und seine Problem erfahren.

Für uns nur schwer vorstellbar, gibt es in Eritrea trotz seiner Unabhängigkeit vor über 20 Jahren keine Verfassung und entsprechend keine Rechtsgrundlage für seine Bevölkerung. Das heisst, keine Rechtssicherheit und keine Möglichkeit, sich gegen die Willkür des Staates zu wehren. Aus dem Armeedienst wird man trotz versprochener Dauer von 18 Monaten auch nach längerer Zeit nicht entlassen. Das herrschende Einparteiensystem stellt sicher, dass sich an den Machtverhältnissen auch künftig nichts ändern wird. Wer gefährlich wird, wird inhaftiert und/oder wird nicht mehr gesehen.

Trotz Willen und Einsatz vieler geht die Integration der Eritreerinnen und Eritreer hier bei uns harzig voran. Auch dieses Thema wurde diskutiert. Die Sprache ist die erste grosse Hürde, hier reicht nicht nur Fleiss sondern es braucht auch Geduld und vor allem Gesprächspartner um die Sprache zu üben. Kantonsrat und Gemeinderat Stefan Britschgi berichtete von seinen Erfahrungen mit einem Angestellten aus Eritrea. Es zeigt sich, dass, speziell nach der langen Wartezeit die Asylanten haben bis sie die nötige Bewilligung für die Aufnahme einer Arbeit haben, es schwierig ist, sich wieder an Tagesstruktur und harte Arbeit zu gewöhnen. Heikle Situationen ergeben sich dann in der Teamarbeit, wenn ein Mitarbeiter noch nicht seine Leistungen bringt oder aus der Bevölkerung, wenn eine Mutter nicht will, dass ihre Tochter im selben Team mit „diesen Personen“ zusammenarbeitet.

Im zweiten Teil des Abends wurde den Anwesenden dann ein reichhaltiges Buffet mit eritreeischem Essen und „der weltbeste Kaffe“ geboten und die Themen weiter diskutiert.

Schön auch, dass ich mit positiven Beispielen aus Eichberg bei den Schlussworten einen Beitrag leisten konnte. Mit einigen Massnahmen konnten wir in den letzten Monaten viel erreichen. Trotzdem gibt es aber wie in der Region auch in Eichberg noch viel zu tun und es braucht auch Geduld. Aber wir bleiben dran!