Rhesi – Naturverbände, zum Zweiten

Ich hatte bereits meine Meinung zum Flugblatt der Naturverbände zu Rhesi berichtet. Am selben Tag ist auf TVO ein Beitrag erschienen in dem das ganz noch getoppt wurde. Der Beitrag kann hier nachgeschaut werden.

Eichberg ist zwar nicht direkt vom Projekt Rhesi betroffen. Als Wasserbezüger aus Oberriet sind wir aber sehr wohl daran interessiert, dass auch zukünftig genügend Wasser in guter Qualität vorhanden ist. Deshalb möchte ich mich nun doch nochmals zu den (teils haltlosen) Aussagen äussern.

Das finanzielle Interesse der Gemeinde Widnau

Christa Köppel ist Gemeindepräsidentin von Widnau. Als solche trägt sie Verantwortung fürs Budget der Gemeinde Widnau. 6% der Einnahmen gehen über die Wasserzinsen. Sie will diese hohen Einnahmen erhalten und keine Investitionen machen.

Ich verstehe nicht, was der Herr Christian Meienberger mit Wasserzinsen meint. Die Brunnen, die das Wasser aus dem Rheinvorland beziehen gehören nicht der Gemeinde Widnau, sondern dem Zweckverband Wasserwerk Mittelrheintal. Ein Zweckverband dem die Gemeinden Au, Berneck, Balgach, Rebstein und Widnau angehören. Die Kosten die dem Zweckverband für die Amortisation und Betrieb anfallen, werden umgelegt in den Preis, den die Mitgliedsgemeinden für ihren Wasserbezug bezahlen. Es fliesst somit also Geld von den Gemeinden in den Zweckverband und nicht umgekehrt. Dass weder Gelder in den Haushalt der Gemeinde Widnau noch denjenigen der anderen Mitgliedgemeinden fliessen, ist den öffentlich zugänglichen Rechnungen der betreffenden Gemeinden und des WMR zu entnehmen.

Die Vergiftung der Bevölkerung

Es besteht wirklich eine Gefahr, dass die Bevölkerung vergiftet wird.

Die Wasserfassungen im Rheinvorland fördern infiltriertes Rheinwasser aus den Grundwasserströmen und sie fördern nicht Wasser direkt aus dem Rhein. Infiltrationen von Fliessgewässern sind robuster als Wasser aus Quellen oder stehenden Gewässern. Dass Brunnen ausserhalb des Rheinvorlands sicherer sein sollen, ist eine haltlose Behauptung.

Die Sicherheitsdispositive der Wasserversorger bilden ausserdem Risiken wie der im Comic geschilderte Unfall ab, ebenfalls Hochwasser.

Hunderte Millionen für’s bräteln?

Die Brunnen im Rheinvorland versorgen hunderttausende von Menschen mit Trinkwasser und bilden so eine wertvolle Ressource unserer Gesellschaft. Erklären Sie mal jemandem aus Zentralafrika, dass wir für’s Bräteln am Rhein unser gutes Trinkwasser auf’s Spiel setzen sollen. Dem Hochwasserschutz muss Rechnung getragen werden. Und Ökologie gehört dazu. Aber noch weitere hunderte Millionen für mehr Naturerholung als nötig und dafür wichtige, hochqualitative Trinkwasserfassungen riskieren? Goht’s no!?!