Wir diskutieren (nur) den Weg, nicht Rom

Am kommenden Sonntag wird wieder Ausgezählt. Bei einigen Vorlagen dürfte es knapp werden und wie fast immer werden sich wohl wieder alle als Sieger sehen. Die Gewinner der jeweiligen Abstimmung sowieso, die Unterlegenen auch weil sie aufgezeigt haben, dass trotzdem fast die Hälfte dagegen war und auch auf die Rücksicht genommen werden solle. Fast die Hälfte der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden sich Sorgen um die Jugend bezüglich dem Rauchen machen oder über die Umgreifende Werbeverbotswut die danach immer weiter reichen könnte. Fast die Hälfte der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden sich gegen das Geldverteilen an die sowieso zu Reichen Verleger wehren oder gegen eine Verarmung unserer Medien entschieden haben. Und sehr wahrscheinlich wird sich ein kleiner (aber vielleicht doch beachtlicher) Teil Stimmbevölkerung gegen Tierversuche eingesetzt haben.

Unter dem Strich stellen wir aber wieder fest, dass vor allem das Angstmachen die Debatten beherrscht. Und diese Taktik scheint sich von Abstimmung zu Abstimmung zu steigern. Angst vor hörigen Medien die sich vom Staat ängstigen sollen, Angst vor umschweifenden Werbeverboten die sogar unsere geliebte Servelat bedrohen und wie immer Angs vor Abwanderung von Gewerbe, wegen zu viel Steuern. Es wirkt, als hätte der Teufel persönlich eine Initiative gestartet oder ein Referendum ergriffen nur um die Bevölkerung zu Quälen.

Halten wir aber bitte für einmal wieder fest (und wiederholen das vielleicht alle drei Monate wieder), dass hinter (fast) jeder Initiative eine gute Absicht steht. Eine Absicht die wir wahrscheinlich fast immer unterstützen können. Wir alle wollen gute und starke Medien, wir alle wollen unser Kinder und Jugendlichen Schützen, wir alle wollen dass es Tieren gut geht und wir alle wollen tiefe Steuern (aber eben doch auch viele Staatliche Leistungen, die irgendwie finanziert werden müssen). Worüber wir diskutieren ist, ob die vorliegenden Vorschläge der richtige Weg sind, die Ziele zu erreichen.

Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Seien wir uns bewusst, dass wir schlussendlich alle dorthin wollen und „nur“ über den Weg diskutieren.